Bienenwabe

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1954

Die Frühjahrsversammlung des Imker Bezirkvereins Reutlingen fand am 11. April 1954, im Saal des Gewerkschaftshauses statt. Beginn um 14:00 Uhr.

Der Vorstand Möbus begrüßte die zahlreich erschienenen Imker und Imkerinnen und kam dann zu dem Tätigkeitsbericht vom vergangenen Jahr. Zunächst wies er darauf hin, dass der Frühjahrsanfang 1953 recht Erfolgversprechend begonnen habe. Die Völker hätten sich recht entwickelt, konnten schon frühzeitig in den Honigraum gebracht werden und seien recht leistungsfähig gewesen, bis das Wetter Anfangs Mai, durch Kälterückschlag, einen großen Strich durch die Rechnung der Imker gezogen habe. Vom 11.5.1953 ab habe man den ganzen Sommer über nur Jammer und Not bei den Bienen und deren Imker feststellen können. Ja selbst imkerliche Industriebetriebe hätten sich der Not entsprechend umstellen müssen. Die Imker seien mehr, wie jeder andere Beruf, auf die Natur angewiesen. Der Not entsprechend sei es gut gewesen, dass es je Volk 5 Kg steuerfreien Zucker gegeben habe. Dieser soll auch für das Jahr 1954 genehmigt werden.

Über die Milbenseuche wies Möbus darauf hin, dass diese, insbesondere im Schwarzwald ständig weiter vordränge und es gehöre viel Arbeit und Rücksicht dazu, diese zu bekämpfen.

Wegen der Maikäferbekämpfung hat Möbus alle Imker gewarnt in solche Gebiete zu wandern, weil dort der Wald nicht zum honigen komme, da die Lachnide gleichzeitig vernichtet werde.

Der Vorstand Möbus verlas eine neue Wanderordnung und anschließend entstand eine rege Diskussion wegen der Wanderordnung und dem Auslandshonig.

Auch über die Tätigkeit im Landesverband wurde berichtet. In Hessen - Nassau hätten 3.000 Imker ihren Betrieb eingestellt. Die Mitgliederzahl habe sich von 1953/54  von 22.300 auf 21.000 verringert.

Der Württembergische Verband zählt 117 Vereine

In Stuttgart soll eine Imkerschule errichtet werden, wozu die Baukosten sichergestellt seien. Das Bienenwirtschaftsinstitut in Hohenheim werde eingerichtet. Bosler gab anschließend einen Bericht über die von Dr. Löbel in Stuttgart vorgetragene Schädlingsbekämpfung.

Es wurde erwähnt, dass nachgewiesenermaßen ohne Bienen der Obstertrag sehr zurückgegangen sei, so sei z.B. bei einer Kirschenplantage im Jahr mit Bienen 12.000 Ztr. und ohne Bienen nur 50 Ztr. geerntet worden.