Bienenwabe

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1937

Frühjahrsversammlung 1937

Ohne Bienenweide keine Bienenzucht

Obstbaumspritzen und Bienenzucht ein Problem, das kein Problem sein muss

Nicht weniger als 2,5 Mill. Bienenvölker stehen in Deutschland in der neuen Erzeugungsschlacht, und auch im Kreis Reutlingen haben es die Imker darauf angelegt, in der Erzeugung von Honig das Höchstmöglichste zu erzielen. Das trat bei der Frühjahrsversammlung der Ortsfachgruppe Imker Reutlingen und Umgebung deutlich in Erscheinung. 120 Imker und Imkerfreunde aus Stadt und Umgebung waren anwesend und mit Genugtuung konnte festgestellt werden, dass unsere Imkerschaft über einen starken Nachwuchs verfügt.

Schont und schafft Bienenweiden

Ohne Bienenweiden keine Bienenzucht! In dieser Beziehung wird noch viel gesündigt. Solange das Publikum auf dem Markt die Palmkätzchen in ganzen Bündeln verkaufen sieht, glaubt es nicht, dass das abreißen von Palmkätzchen verboten ist. Ödflächen, Raine usw. müssen bepflanzt werden. Für Bienenweide kommen in Frage: Forsythie, Eibe, Kornelkirsche, Berg- und Spitzahorn, Winterlinde, Akazien, Ackerhanf, Winteraster, Sonnenblumen, Boretsch, Phazelia, Winterraps. Es geht eben darum, durch eine richtige Bienenweide zu einer Dauertracht zu kommen.

Ein Problem, das nicht unbedingt ein Problem sein müsste, scheint das Verhältnis zwischen Obstbauzucht und Bienenzucht zu sein. Ohne Bienenzucht kein Obst, das muss sich der Obstbauzüchter stets vor Augen halten und bei einigermaßen gutem Willen müsste es möglich sein, die Ausweitung des Obstbaumspritzens auf die Bienenzucht auf ein Minimum des Schadens herabzudrücken. Tatsache ist, dass durch das Spritzen der Obstbäume schon viel Schaden an den Bienen verursacht worden ist. Das ist überall dort der Fall, wo unzeitig fahrlässig gespritzt wird. Die Arbeit des Spritzens sollte in wenigen Tagen erledigt sein. Zieht sich das Spritzen durch Wochen hindurch fort, dann geschieht das den Bienen sehr zum Schaden.