Bienenwabe

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1936

Bienenwandern und Faulbrut

Versammlung der Reutlinger Ortsfachgruppe Imker in Eningen Post am 18. Mai 1936

Am 18. Mai 1936 versammelte sich die Fachschaft Imker Reutlingen in Eningen Post um ihren Fachgruppenleiter Fiechtner. Dieser eröffnete die Versammlung mit dem Hinweis, dass auch die Imker in die Erzeugungsschlacht des deutschen Volkes mit eingeschlossen seien. Die Versammlung erhielt ihre besondere Bedeutung durch die Anwesenheit des Landesobmannes für das Bienenwandern Oberlehrer Pleiß Metzingen, des Vertreters des Regierungsrat Dr. Winghofer, des beamteten Tierarztes Veterinärarzt Dr. Holsteiner Reutlingen. Als Gegenstand der Verhandlung stand das Thema: Bienenwandern und Bienenseuchen auf der Tagesordnung. In Reutlingen und der näheren Umgebung herrscht starke Übervölkerung an Bienenvölker, führte Herr Fiechtner aus, die Talimker sind daher auf das wandern angewiesen; aber die Wanderimker sind der Gefahr der Verseuchung der Bienenvölker mit Faulbrut ausgesetzt. So haben im Honigjahr 1934 einige Wanderimker aus dem Schwarzwald außer gefüllten Honigkannen auch die Faulbrut nach Hause gebracht. In Württemberg besteht seit Jahren ein Bienenseuchengesetz, auf Grund dessen aus einem Umkreis von einem Kilometer um ein verseuchtes Volk nicht gewandert werden darf. Auf Grund der zurzeit im Gange befindlichen Untersuchung aller Bienenvölker besteht die Aussicht, dass unser Bezirk wieder seuchenfrei ist. Wir wollen hoffen, dass die Faulbrut für immer aus unserem Bezirk verschwindet. Dieses Ziel zu erreichen ist Aufgabe jedes einzelnen Imkers.

Mitglieder waren es am 1. Januar 1935 213 und am 1.1.1936 222, wozu 23 neue Mitglieder kamen, so dass 245 Imker der Fachschaft angeschlossen waren. Der Bezirk zählt zurzeit 3300 Völker.

Bezirksbauernführer Gekeler sprach von der engen Verbindung der Fachschaft Imker mit der Landwirtschaft und damit mit dem Vierjahresplan im Reichsnährstand.